Heizen ohne Strom

Heizen ohne Strom

Häufige Gründe für den Betrieb der Heizung ohne Strom

Das Heizen ohne Strom kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. So zum Beispiel in Zelten, Garten- oder Wochenendhäusern, die weder über eine Zentralheizung noch über einen Stromanschluss verfügen. Einer der Hauptgründe sind jedoch Stromausfälle. Immer mehr Verbraucher befürchten, dass diese häufiger auftreten. Sie wollen sich in Notsituationen autark mit Wärme versorgen und die eigene Gesundheit schützen. Darüber hinaus geht es beim Heizen ohne Strom aber auch um den Schutz vor Frostschäden. Zu diesen kann es bei einem Blackout im Winter kommen, wenn die konventionelle Heizung ausfällt.

Erneuerbar und CO2-arm mit Bio-Flüssiggas heizen

Eine Möglichkeit zum Heizen ohne Strom bieten mobile Stromerzeuger oder Notstromaggregate. Diese bestehen aus einem Motor, der einen Generator antreibt. Die erzeugte elektrische Energie lässt sich daraufhin nutzen, um Heizgeräte bei einem Stromausfall zu betreiben. Während einfache Generatoren mobile Heizungen wie Heizlüfter oder Infrarotheizungen versorgen, ist der Betrieb einer Zentralheizung damit nicht zu empfehlen. Grund dafür sind Spannungsschwankungen, die der Heizungssteuerung schaden können. Eine Alternative bieten Inverter-Stromerzeuger, die sauberen Strom ohne schädliche Schwankungen liefern. Wer ein Notstromaggregat an die Heizungsanlage anschließen möchte, sollte das zuvor mit Fachleuten besprechen. Während ein Heizungsbauer Informationen über die benötigte Leistung gibt, kümmert sich ein Elektroinstallateur um Auslegung und Montage. Wichtig zu beachten ist dabei zum Beispiel der Anlaufstrom, der vor allem bei Pelletheizungen und Wärmepumpe weit über der Nennleistung liegt. Außerdem sind Notstromaggregate zum Heizen ohne Strom aus dem Netz fachgerecht abzusichern.

Photovoltaik und Stromspeicher mit Notstromfunktion

Auch eine Photovoltaikanlage ermöglicht das Heizen ohne Strom, wenn das öffentliche Netz zusammengebrochen ist. Elektrische Energie kommt dann direkt von der Sonne oder aus einem Speicher, der in der Regel einen Tagesvorrat bereithält. Damit die Heizung mit Solarstrom funktioniert, benötigen Hausbesitzer eine notstromfähige Anlage, die sich im Ernstfall manuell oder automatisch vom öffentlichen Netz trennen lässt. Die Solarmodule sollten über eine ausreichend hohe Leistung verfügen und die gesamte Photovoltaikanlage muss schwarzstartfähig sein. Das ist sie, wenn die Stromerzeugung auch ohne elektrische Energie aus dem Netz anläuft. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Sonne im Winter nur sehr wenig nutzbare Energie liefert. Der Vorrat im Speicher ist daher meist knapp, wodurch das Heizen ohne Strom aus dem Netz nur für kurze Zeit funktioniert. Das gilt vor allem bei der Versorgung von Elektroheizungen oder Wärmepumpen, die sehr viel elektrische Energie benötigen.

Kamine und mechanische Pelletöfen heizen ohne Strom

Wohlige Wärme und eine kuschelige Atmosphäre: Das versprechen Kamin- und Pelletöfen, die ebenfalls ohne Strom funktionieren. Bei Kaminöfen brennen von Hand eingelegte Scheite. Die freiwerdende Wärme erhitzt daraufhin den Ofen, bevor dieser die thermische Energie sonnengleich an seinen Aufstellraum abstrahlt. Während die Temperaturen hier schnell ansteigen, lässt sich das übrige Haus zumindest frostfrei halten. Mehr Komfort bieten Pelletöfen, die einen Holzvorrat automatisch abbrennen. Zum Heizen ohne Strom eignen sich jedoch nur stromlose Pelletöfen. Diese haben ein mechanisch-kinetisches Triebwerk, das sich wie eine Uhr aufziehen lässt. Ungeeignet sind hingegen Öl- oder Gaseinzelöfen, die mit der Wärme auch Abgase an den Raum abgeben. Sie verbrauchen zudem wertvollen Sauerstoff, der vor allem bei sanierten und neuen Gebäuden nicht immer ausreichend schnell nachströmt. Kommen nicht für Innenräume zugelassene Öfen zum Einsatz, drohen daher schwere gesundheitliche Folgen.

Terrakottaöfen liefern zu wenig Wärme für ganze Räume

Geht es um das Heizen ohne Strom, ist oft auch von Terrakottaöfen zu hören. Dabei handelt es sich um Teelichter, die unter einem Tontopf abbrennen. Sie erwärmen den Topf, der die thermische Energie daraufhin an den Raum abstrahlt. Die Leistung einer solchen Teelichtheizung ist jedoch begrenzt. Sie liegt je nach Art und Anzahl der Kerzen bei 150 bis 250 Watt und genügt in der Regel nur, um die Hände aufzuwärmen. Einen ganzen Raum bekommen Nutzer auf diese Weise allerdings nicht warm. Einzige Ausnahme: Sie leben in einem Passivhaus mit besonders gutem Wärmeschutz.