Heizen gegen Schimmel

Heizen gegen Schimmel

Niedrige Lufttemperaturen schaffen Schimmelprobleme

Jeden Tag nimmt die Luft mehrere Liter Flüssigkeit auf, die wir über die Haut, die Atmung oder bei alltäglichen Dingen wie dem Kochen abgeben. Sie speichert das Wasser und transportiert es nach draußen. Sinkt die Raumtemperatur, ist dieser Vorgang gestört. Denn dann nimmt die Luft weniger Feuchtigkeit auf und es kommt zur Kondensation. Dabei fällt ein Teil der als Wasserdampf gespeicherten Feuchte in Form von kleinen Tröpfchen an Fenstern, Wänden, Decken oder anderen Bauteilen aus. Sind auch organische Materialien wie Tapeten vorhanden, entstehen optimale Brutplätze für Schimmelpilze. Deren Sporen befinden sich nahezu immer in der Luft. Sie lagern sich an den feuchten Stellen an und breiten sich schnell aus.

Richtig heizen gegen Schimmel: Optimale Temperaturen

Wer einige Tipps befolgt, kann Feuchte- und Schimmelprobleme in den meisten Fällen vermeiden. Eine Möglichkeit ist das richtige Heizen gegen Schimmel. Die Raumtemperaturen sollten dabei nie zu stark abfallen, um das Auskühlen der Hüllflächen und die Kondensation von Wasserdampf zu vermeiden. Günstig sind folgende Temperaturen:

  • WCs und Flure: 18 Grad Celsius
  • Küchen: 18 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: 17 bis 18 Grad Celsius
  • Wohn- und Arbeitszimmer: 20 bis 22 Grad Celsius
  • Kinderzimmer: 23 bis 24 Grad Celsius
  • Badezimmer: 23 bis 24 Grad Celsius
Einstellen lassen sich die Temperaturen über einen Dreh am Thermostat. Stufe 3 entspricht dabei 20 Grad Celsius. Jede Stufe herauf oder herunter steht für vier Grad Celsius mehr oder weniger. Wer richtig heizen möchte, um gegen Schimmel vorzubeugen, sollte den Thermostat im Wohnzimmer also auf 3 bis 3,5 stellen. In Bädern und Kinderzimmern ist Stellung 3,5 bis 4,0 zu empfehlen und in Küchen, WCs, Fluren sowie Schlafzimmern genügt die Einstellung 2,5.

Mit einer Heizungssteuerung sicher Energie einsparen

Auch wer richtig heizen möchte, um sich gegen Schimmel abzusichern, kann Einsparpotenziale nutzen. Möglich ist das mit einer Heizungssteuerung . Diese lässt sich so einstellen, dass die Temperaturen automatisch sinken, wenn niemand zuhause ist oder alle schlafen. Die Zeitsteuerung (auch Nachtabsenkung genannt) spart also genau dann Energie, wenn das Schimmelrisiko ohnehin gering ist. Moderne Anlagen arbeiten dabei sogar ohne manuelles Zutun. Sie überwachen den Standort ihrer Nutzer mittels Geofencing und senken die Raumtemperaturen, wenn sich der Abstand zum Haus oder zur Wohnung vergrößert. Verringert er sich, steigen die Temperaturen automatisch wieder an.

Richtig Lüften und Feuchte aus dem Haus befördern

Wichtig zu wissen ist, dass richtiges Heizen nicht allein gegen Schimmel hilft. Ratsam ist es auch, drei bis viermal täglich alle Fenster im Haus zu öffnen. Das sogenannte Stoßlüften tauscht verbrauchte Luft gegen frische aus und senkt damit den Feuchtegehalt der Raumluft. Besonders gut funktioniert das in der kalten Jahreszeit, da die Außenluft dann nur wenig Wasser mitführt. Ausreichend sind hier 5 bis 10 Minuten lüften, während die Fenster in den Sommermonaten dreimal am Tag für mindestens eine halbe Stunde offenstehen sollten.