
Mit Flüssiggas heizen
Propan, Butan und deren Gemische in flüssiger Form
Bei Flüssiggas (auch LPG für Liquefied Petroleum Gas) handelt es sich um Propan oder Butan. Die fossilen Rohstoffe kommen bei der Erdgas- oder Erdölförderung zutage. Sie lassen sich bereits mit einem sehr geringen Druck in die flüssige Phase überführen und in dieser sicher speichern oder transportieren. Letzteres funktioniert mit Schiffen, Bahnen oder Lastkraftwagen, die den Brennstoff von Erzeugern bis zu den Verbrauchern befördern. Dort angekommen, lagert das Gas in Tanks, bis es von Heizungsanlagen, Maschinen oder Fahrzeugen verbrannt wird. Nicht zu verwechseln ist Flüssiggas übrigens mit Flüssigerdgas. Dabei handelt es sich um konventionelles Erdgas, das für den Transport unter hohem Druck (CNG für Compressed Natural Gas) oder bei sehr niedrigen Temperaturen (LNG für Liquefied Natural Gas) in den flüssigen Aggregatzustand überführt wurde.
Erneuerbar und CO2-arm mit Bio-Flüssiggas heizen
Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) soll zukünftig jede Heizung den Energiebedarf eines Hauses zu mindestens 65 Prozent regenerativ decken. Erfüllen können Hausbesitzer diese Vorgabe zum Beispiel, wenn sie mit Bio-Flüssiggas heizen. Der biogene Brennstoff, der sich aus Abfällen sowie Pflanzenölen und Wasserstoff herstellen lässt, reduziert die CO2-Emissionen deutlich. Er ist regenerativ, laut aktueller GEG-Novelle in Zukunft einsetzbar und für nahezu alle Gasverbrauchsgeräte geeignet. Neben der Gasheizung gehören dazu unter anderem auch Gasherde, Gasgrills sowie Terrassenstrahler. Zu beachten ist allerdings, dass die Brennstoffkosten dabei häufig höher ausfallen als bei fossilem Erd- oder Flüssiggas.
Flüssiggastanks für einen Jahresvorrat an Brennstoffen
Wer mit Flüssiggas heizen möchte, lagert den Brennstoff in der Nähe des eigenen Hauses. Zum Einsatz kommen dabei Flüssiggastanks, die sich im Garten und in Ausnahmefällen sogar im Gebäude aufstellen lassen. Draußen stehen die Tanks meist oberirdisch auf einem Betonfundament. Möglich ist aber auch die halb oder komplett unterirdische Installation. Letzteres eignet sich für Besitzer kleiner Grundstücke, die den Flüssiggastank auch überfahrbar einbauen lassen können. Die Größe ist in der Regel so zu wählen, dass der Tank einen Brennstoffjahresvorrat aufnehmen kann. Für viele Einfamilienhäuser eignen sich dabei 2,1 Tonnen Gastanks. Diese fassen 4.850 Liter des verflüssigten Gases, sind 1,25 Meter breit und 4,3 Meter lang.
Gastank kaufen, mieten oder als Zählerkunde nutzen
Anders als Gasanschlüsse oder Lagertanks für Holzpellets bieten Flüssiggaslieferanten die benötigten Tanks nicht nur zum Kauf an. So können sich Hausbesitzer auch für die Miete oder einen sogenannten Zählervertrag entscheiden. In beiden Fällen kümmert sich der Lieferant um die Installation. Er übernimmt die anfallenden Kosten und stellt seinen Kunden diese in Form einer geringen monatlichen Miete in Rechnung. Etwas anders verhält es sich bei Zählerverträgen: Hier schlägt der Anbieter die Kosten auf die Gaspreise auf. Die Abrechnung erfolgt dann bequem über einen Zähler, ganz genau wie bei einem Erdgasanschluss. Während die Anschaffungskosten bei Miet- oder Zählerverträgen wegfallen und sich Verbraucher um Wartung und Prüfung nicht kümmern müssen, gibt es auch einen Nachteil. Dieser liegt in der Abhängigkeit vom Anbieter. Nutzer können Flüssiggas zum Heizen nicht bei anderen Lieferanten bestellen und sind somit von der Preispolitik ihres Flüssiggasanbieters abhängig.