
Warmwasserzähler
Einsatz für Heizkostenabrechnung und Verbrauchserfassung
Warmwasserzähler sind Messinstrumente, die Fachhandwerker in der Warmwasserleitung installieren. Sie sitzen vor den Verbrauchern einer Wohnung oder Nutzeinheit und erfassen das Volumen des hindurchströmenden Warmwassers. Wichtig ist das für die korrekte Abrechnung der Heizkosten, wenn kein Wärmemengenzähler installiert ist. Denn mit den Messwerten der Warmwasserzähler und den eingestellten Temperaturen lassen sich die Warmwasserkosten berechnen. Zum Einsatz kommen die Geräte daher vor allem in Mehrfamilienhäusern, für die auch die Heizkostenverordnung gilt. In Einfamilienhäusern sind die Messgeräte hingegen nicht erforderlich. Wer sich dennoch für die Installation entscheidet, kann den Warmwasserverbrauch messen, um Einsparpotenziale herauszustellen. Letztere ergeben sich zum einen durch einen geringeren Verbrauch, zum anderen aber auch durch eine optimale Steuerung der Heizung . So sinken die Heizkosten, wenn Mieter oder Eigentümer die Warmwassertemperatur herunterdrehen.
Verschiedene Arten der Warmwasserzähler stehen zur Auswahl
Anders als Kaltwasserzähler sind Warmwasserzähler für höhere Temperaturen geeignet. Neue Geräte lassen sich aus der Ferne auslesen und arbeiten in aller Regel mit einem Flügelrad. Dieses dreht sich schneller, je mehr Wasser hindurchströmt. Ein Zählwerk nimmt die Umdrehungen auf und zeigt daraufhin einen Volumen-Messwert an. Abhängig von der Gestaltung des Flügelrads lassen sich dabei folgende Bauarten unterscheiden:
- Einstrahlzähler: Hier trifft der gesamte Wasserstrom senkrecht auf die Schaufeln des Flügelrads. Dieses erfasst dadurch geringste Volumenströme und eignet sich vor allem für Wohnungen.
- Mehrstrahlzähler: Diese Warmwasserzähler lenken den Wasserstrahl mehrfach um, bevor er auf die Flügel des Zählrades trifft. Das ermöglicht die Messung großer Volumenströme, geht aber mit einer erhöhten Anfälligkeit gegen Schmutzpartikel und einem höheren Druckverlust einher.
- Woltmannzähler: Hier sind die Schaufeln des Flügelrades gekrümmt, damit das Wasser diese parallel anströmt. Woltmannzähler eignen sich für große Volumenströme, sind aber anfällig für Schwebstoffe. Außerdem setzen sie eine ausreichend lange Beruhigungsstrecke vor dem Eintritt und nach dem Austritt des Zählers voraus.
Geht es um den Einsatz in Wohnungen, kommen überwiegend Einstrahlzähler in gekapselter Bauweise zum Einsatz. Diese besitzen voneinander getrennte Zähl- und Messteile, was eine genaue und störungsfreie Messung ermöglicht. Alternativ gibt es auch offene Zähler mit Wasser im Messwerk. Diese sind zwar günstiger, dafür aber auch anfälliger für Störungen. Zudem lassen sie sich nur mit höherem Aufwand tauschen.
Regelmäßige Eichpflicht ermöglicht die korrekte Abrechnung
Kommt es mit der Zeit zu Ungenauigkeiten bei der Messung, ist eine korrekte Heizkostenabrechnung nicht mehr möglich. Um das zu verhindern und die Ausgaben fair zu verteilen, fordert der Gesetzgeber die regelmäßige Eichung. Laut Mess- und Eichverordnung (MessEV) erfolgt diese bei Warmwasserzählern alle sechs Jahre. Wann die Frist abläuft, erkennen Verbraucher dabei an einer Kennzeichnung auf dem Zähler, die das Datum der letzten Überprüfung anzeigt. Neben der Eichung haben auch die Auswahl und der Einbau der Geräte einen Einfluss auf die Messgenauigkeit. Um Fehler zu vermeiden, müssen Warmwasserzähler daher zum tatsächlichen Verbrauch passen. Darüber hinaus kommt auf die fachgerechte Installation nach Herstellerunterlagen an.
Heizkostenabrechnung ohne Warmwasserzähler möglich
Geht es um die Heizkostenabrechnung, ist ein Zähler für Warmwasser nicht zwangsläufig erforderlich. Denn diese lässt sich ebenso mit einem Wärmemengenzähler erledigen. Wie der Name bereits vermuten lässt, erfasst das Gerät den Warmwasserwärmeverbrauch direkt. Das ist sehr genau und macht eine separate Berechnung überflüssig. Sind weder Wärmemengen- noch Warmwasserzähler installiert, können Vermieter und Verwalter die Warmwasserkosten flächenabhängig ermitteln und aufteilen. Das basiert jedoch auf verschiedenen Annahmen und führt unter Umständen zu überhöhten Ausgaben.