Bosch Installateur führt mit Kundin einen Heizungscheck durch

Heizungscheck 2.0: Wie effizient ist Ihre Heizung?

Eine Heizungsoptimierung ist oft mit großen Einsparpotenzialen verbunden. Der Heizungscheck 2.0, bei dem Experten die gesamte Anlage einmal gründlich unter die Lupe nehmen, zeigt, wo diese liegen. So erfahren Sie, wie es um die Effizienz Ihrer Heizungsanlage steht und welche Sanierungsmaßnahmen sich richtig lohnen.

Was ist der Heizungscheck und wie läuft er ab?

Der Heizungscheck 2.0 ist ein standardisiertes Verfahren, mit dem Experten Ihre Heizungsanlage bewerten. Er basiert auf den Vorgaben der DIN EN 15378 „Heizungssysteme in Gebäuden - Inspektion von Kesseln und Heizungssystemen“ und ist grundsätzlich freiwillig. Beauftragen Sie einen Heizungsbauer mit dem Check, prüft er die Technik in Ihrem Haus nach einem 13-Punkte-Plan. Die Untersuchung dauert etwa eine Stunde und liefert detaillierte Ergebnisse zum Zustand Ihrer Heizung. Heizungschecks kosten etwa 100 bis 150 Euro und sind damit vergleichsweise günstig.

Wichtig: Neben dem Heizungscheck 2.0 gibt es auch den Heiz-Check der Verbraucherzentrale. Dieser kostet dank staatlicher Förderung nur 30 Euro und basiert auf einer automatisierten 24-Stunden-Messung.

Wann ist der Check durchzuführen und welche Vorteile bietet er?

Durchführen sollten Sie den Heizungscheck vor einer anstehenden Sanierung. Denn er zeigt, welche Maßnahmen sich wirklich lohnen. Außerdem öffnet er die Tür zur BEG-Förderung für die Heizungsoptimierung, über die Sie Zuschüsse von bis zu 25 Prozent bekommen. Der richtige Zeitpunkt ist übrigens gegen Ende der Heizperiode. So bleibt ausreichend Zeit, die empfohlenen Maßnahmen im Sommer umsetzen zu lassen.

Hand hält einen frischen Baumtrieb mit Erde in die Sonne

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Sie erfahren mehr über die Effizienz und die Einsparpotenziale Ihrer Heizung
  • Sie erhalten Tipps zum sparsamen und umweltfreundlichen Betrieb der Technik
  • Sie können eine hohe Förderung für Heizung und Optimierung beantragen

Hier geht's zur Förderung im Überblick

Welche Punkte prüfen Heizungsbauer mit dem Heizungscheck?

Heizkessel, Warmwasserbereitung, Wärmeverteilung und Wärmeübergabe: All diese Bereiche beeinflussen die Effizienz Ihrer Heizung und sind daher auch Bestandteil des Heizungschecks 2.0. Im Detail besteht dieser aus einem 13-Punkte-Plan, wie die folgende Tabelle zeigt.

Heizungscheck 2.0: Inhalte
Beschreibung
1. Abgasverlust
Eine Messung zeigt, wie viel Wärme mit dem Abgas aus dem Haus verschwindet. Grundlage ist die 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BimSchV).
2. Oberflächenverluste
Wie viel Wärme über die Hüllflächen des Kessels verschwindet, prüft der Heizungsbauer, indem er die Oberflächentemperaturen an mehreren Stellen misst.
3. Auskühlverluste
Schaltet sich der Brenner ab, strömt weiter Luft durch die Heizung über den Schornstein, die den Kessel auskühlt. Experten prüfen die Auskühl- oder Ventilationsverluste.
4. Brennwertnutzung
Nutzt Ihr Kessel den Brennwerteffekt, holt er alles aus den eingesetzten Brennstoffen heraus. Nieder- und Konstanttemperaturkessel bieten teils hohe Einsparpotenziale.
5. Heizkesselauslegung
Passt die Leistung Ihrer Heizung auch zum Haus oder ist sie viel zu groß? Im letzten Fall verbraucht die Anlage häufig mehr Energie als nötig.
6. Heizkesselregelung
Haben Sie keine Regelung, eine Raum- oder Außentemperatur Regelung, wirkt sich das auf die Effizienz der Heizung aus. Der Experte prüft, wie gut die Technik funktioniert.
7. Warmwasserbereitung
Erfolgt die Warmwasserbereitung mit Ihrer Heizung oder dezentral elektrisch, wirkt sich das auf Ihren Verbrauch aus. Ein prüfender Blick sorgt schnell für Aufschluss.
8. Hydraulischer Abgleich
Nur hydraulisch abgeglichene Systeme verteilen Wärme bedarfsgerecht und effizient. Pumpen und Armaturen verraten, ob der Abgleich bereits erfolgt ist.
9. Heizungspumpe
Alte Pumpen laufen immer mit gleicher Drehzahl und verbrauchen viel zu viel. Moderne Effizienzpumpen arbeiten sparsamer.
Die Prüfer beurteilen Bauart und Auslegung.
10. Dämmung der Rohre
Im Keller und auf dem Dachboden sucht der Heizungsbauer nach ungedämmten Rohren. Denn diese wirken wie Heizkörper und verlieren unnötig viel Energie.
11. Systemtemperaturen
Wie hoch sind die Vorlauftemperaturen und wie warm ist der Rücklauf? Antworten auf diese Frage geben Aufschluss über die Effizienz und die Auslegung Ihrer Heizung.
12. Heizkörper-Regeltechnik
Arbeiten Thermostate und Raumtemperaturregler von Heizkörpern und Flächenheiziagen effizient? Das kontrolliert der Prüfer stichprobenartig in drei Räumen.
13. Einsatz erneuerbarer Energien
Regenerative Energien schonen Klima und Geldbeutel gleichermaßen. Im letzten Punkt prüft der Experte, ob Ihre Heizung diese bereits nutzt.

Bei einem Vor-Ort-Besuch kontrollieren SHK-Fachbetriebe die aufgeführten Punkte anhand einer Checkliste. Sie vergeben Minuspunkte für Schwachstellen und stellen so heraus, wie gut der Zustand Ihrer Heizung ist. Bei weniger als 75 Prozent der Punkte können Sie mit einer Optimierung meist viel sparen.

Wie geht es nach dem Heizungscheck weiter?

Die Aufschlüsselung der Punkte zeigt, wo die größten Einsparpotenziale liegen, sodass Sie diese Schritt für Schritt angehen können. Eine gute Möglichkeit ist zum Beispiel die Installation einer neuen Regelung: Der Bosch EasyContol-Regler steuert Ihre Heizung optimal und hilft dabei, auf Wunsch sogar mit Sprachsteuerung, Ihren Verbrauch zu senken. Die Umsetzung ist jedoch keine Pflicht. Auf den Heizungscheck folgen also nur dann Kosten, wenn Sie den Fachhandwerker beauftragen.