
Hybridheizung: Die Vorteile einer Kombi-Heizlösung
Ein Hybridsystem vereint die Effizienz von klassischen Heizlösungen mit der Sparsamkeit von erneuerbaren Wärmeerzeugern. Wir klären auf, wie ein Hybridsystem funktioniert und aufgebaut ist, welche Kombinationen sinnvoll sind und was für Kosten entstehen. Außerdem stellen wir Ihnen die zukunftssicheren Hybridsysteme von Bosch vor, die smart gesteuert werden und sich einfach für jede Einbausituation eignen.
Was ist eine Hybridheizung?
Eine Hybridheizung kombiniert zwei oder mehrere Energieträger und nutzt so die Vorteile der einzelnen Technologien. Typischerweise umfasst der Aufbau einer Hybridanlage eine Kombination aus fossilen und erneuerbaren Energiequellen. Ein bekanntes System ist zum Beispiel eine Wärmepumpe mit einer Öl- oder Gasheizung.
Bei einer bivalenten Heizung werden zwei Wärmequellen miteinander kombiniert. Ebenso möglich sind multivalente Anlagen mit drei oder mehrere Komponenten in einem Heizsystem.
Das Ziel einer hybriden Heizung ist es, die Effizienz des Gesamtsystems zu maximieren, die Energiekosten zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren. Das wird erreicht, indem jede Heizungskomponente immer im optimalen Bereich arbeitet.
Die Vorteile von Hybridsystemen
Gegenüber einer herkömmlichen Heizung weist eine Hybridheizung wesentliche Vorteile auf: Sie ist sparsamer, nachhaltiger und sicherer.
Hocheffiziente Wärmenutzung
Energieeinsparung und Kostenreduzierung
Komfort und Zuverlässigkeit
Flexible Energieauswahl
Umweltschonender Betrieb
Einfacher Heizungstausch möglich
Mehr Unabhängigkeit von Energiepreisen
Förderung für erneuerbare Energien
Wie funktioniert eine Hybridheizung?
Eine Hybridheizung nutzt mindestens zwei unterschiedliche Energiequellen, wie zum Beispiel erneuerbare Energien (Wärmepumpe, Solarenergie, Biomasse) und konventionelle Energieträger (Gas, Öl, Strom). Beim Zusammenspiel verschiedener Wärmeerzeuger greift das Hybridsystem je nach Bedarf auf die jeweils verfügbare Energieressource zu, basierend auf den aktuellen Bedingungen. Dies wird mithilfe einer hybridfähigen Regelung gesteuert.
Die wichtigsten Komponenten eines Hybridsystems:
- Regenerativer Wärmeerzeuger
- Hybrid-Hydraulik
- Warmwasser- oder Pufferspeicher
- Klassischer Wärmeerzeuger
Mögliche Erweiterungen:
- Solarthermie oder Photovoltaik
- Biomasseheizung
Wie sieht eine Hybridheizung aus?
Die folgende Grafik zeigt das Schema einer hybriden Heizungsanlage:

Anwendungsbeispiel von Bosch
Bei einer Hybrid-Wärmepumpe trägt die Wärmepumpe die Grundlast. Bedarfsspitzen werden durch den fossilen Wärmeerzeuger abgedeckt. Solange die Außentemperatur warm genug ist, reicht die von der Wärmepumpe erzeugte Vorlauftemperatur aus, um das Haus zu heizen. Ist die Außentemperatur nicht ausreichend für die Wärmepumpe, schaltet sich das Gas-Brennwertgerät dazu und liefert die zusätzliche Heizenergie. Ist die Außentemperatur zu kalt, bleibt die Wärmepumpe ausgeschaltet und allein die Brennwertheizung heizt das Wasser auf die gewünschte Temperatur auf.
In diesem Video erklären wir die Funktionsweise einer Gasheizung mit Wärmepumpe als hybride Lösung im Einfamilienhaus:

Wozu dient ein Pufferspeicher bei einer Hybridheizung?
Ein Hybridsystem kann flexibel mit und ohne Pufferspeicher betrieben werden. Ein Pufferspeicher hat die zentrale Funktion, die regenerativ erzeugte Wärmeenergie zwischenzuspeichern, um sie bei Bedarf für die Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung bereitzustellen. Das lohnt sich vor allem, wenn noch eine weitere Energiequelle in der Hybridanlage eingebunden wird, wie zum Beispiel ein Kaminofen, eine Pelletheizung, Solarthermie oder Photovoltaik.
Bei einer bivalenten Gas-Hybridanlagen mit Wärmepumpe von Bosch ist dank der automatischen Regelung kein zusätzlicher Pufferspeicher notwendig. Hybridsysteme ohne Pufferspeicher lassen sich besonders einfach und platzsparend installieren und sind zudem effizienter.
Welche Hybridheizungen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Hybridheizungen, die unterschiedliche Kombinationen von Energiequellen und Heizungstechnologien nutzen. Nachfolgend stellen wir gängige Typen von Hybridheizungen vor, die in der Praxis erprobt sind und von Bosch angeboten werden.

Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe
Die Kombiheizung aus einer Gasbrennwertheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, genannt Gas-Hybridheizung, ist die wohl bekannteste unter den Hybridanlagen. Besonders platzsparend ist eine Hybrid-Wärmepumpe mit wandhängender Gasbrennwerttherme.

Öl-Hybridheizung mit Wärmepumpe
Eine Mischtechnologie aus bewährter Ölheizung und umweltfreundlicher Luft-Wasser-Wärmepumpe kommt bei einer Heizungsmodernisierung infrage, wenn der bereits eingebaute Kessel schon moderne Brennwerttechnik nutzt und beispielsweise eine Erdgas-Infrastruktur fehlt.

Hybridheizung mit Solarthermie
Die Einbindung von Solarenergie ins System zur Wärmeerzeugung, wie bei einer Gasheizung mit Solar, senkt den Gasverbrauch und spart Heizkosten ein. Die Verbindung aus Gas mit Solar ist zwar eine hybride Anlage, jedoch nicht ausreichend, um die Vorgaben der neuen Gesetzgebung von 65 Prozent erneuerbarer Energie zu erfüllen. Als Unterstützung ist Solarthermie, vor allem bei der Warmwasserbereitung, immer von Vorteil.
Bei einer Solar-Eisspeicher-Wärmepumpe kommen Solar-Luft-Absorber zum Einsatz, die den Eisspeicher mit Wärme aus dem Sonnenlicht und der Umgebungsluft aufladen.

Hybridheizung mit Photovoltaik
Solarzellen wandeln die Energie der Sonnenstrahlung in Strom um, der von verschiedenen Verbrauchern im Haus genutzt werden kann. Die Kombination einer Wärmepumpe mit PV-Anlage ermöglicht einen besonders kostengünstigen Betrieb. Eine Erneuerbare-Energien-Heizung, kurz EE-Hybridheizung, vereint ausschließlich erneuerbare Energieträger und ist die klimafreundlichste Variante.
Sind Hybridheizungen noch erlaubt?
Hybridheizungen spielen eine wichtige Rolle beim Umstieg auf klimafreundliches Heizen und sind nach wie vor erlaubt. Laut aktuellem Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen alle vor dem 01.01.2024 installierten Anlagen mit fossilen Energieträgern weiterhin betrieben werden und genießen einen Bestandsschutz bis 2044.
Voraussetzung in Bestandsgebäuden ist ab frühestens 2026, dass mindestens 65 Prozent des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Für Neubauten gilt diese Regelung bereits jetzt. Wir empfehlen Ihnen daher, sich beim Einbau einer neuen Heizung für eine Heizungsanlage zu entscheiden, die überwiegend mit regenerativer Energie betrieben wird. Mit einer hybriden Heizung erfüllen Sie die gesetzliche 65-Prozent-Pflicht.
Hybrid-Ready: Vorbereitet für 65 Prozent erneuerbare Energien
Alle Öl-Brennwertkessel und Gasbrennwertheizungen von Bosch sind Hybrid-Ready. Das bedeutet, sie sind dank ihrer integrierten Elektronik darauf vorbereitet, ganz einfach mit einer Bosch Wärmepumpe kombiniert zu werden. Bauen Sie jetzt ein Hybrid-Ready-Gerät von Bosch ein, mit dem Sie offen für die Anforderungen der Energiewende sind.
Einfach nachhaltiger und zukunftssicher: Hybridsysteme von Bosch
Die hybriden Heizsysteme von Bosch sind eine Energieträger-unabhängige Lösung, die eine umweltfreundliche Wärmepumpe mit einem konventionellen Wärmeerzeuger kombiniert. Bosch bietet für jeden Heizungstausch die passende Lösung mit unseren Gas-Brennwert-Hybridpaketen zur Anbindung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe – ob mit bodenstehendem Kessel oder wandhängendem Gerät, ob mit oder ohne Pufferspeicher. Sogar bestehende Öl-Brennwertkessel lassen sich mit einer passenden Wärmepumpe verbinden!
Hybridmanager von Bosch: Smarte Steuerung der Heizung
Mit dem Bosch Hybrid-Manager ist die Einbindung von erneuerbaren Energien ganz simpel – und auch nachträglich möglich. In der Hybrid-Box, die in drei verschiedenen Konfigurationen angeboten wird, sind alle erforderlichen hydraulischen Komponenten sowie der Hybridmanager integriert. Der selbsterklärende, kompakte Aufbau ermöglicht eine schnelle Installation, da das Umschaltventil nicht integriert ist, sondern außen an die Wand gehängt wird. Dadurch ist die Elektronik besser zugänglich bei der Montage und eine Wartung leichter durchführbar.

Das Bosch OptiEnergy-System übernimmt die intelligente Regelung der Hybridheizung und steuert das Zusammenspiel der beteiligten Komponenten. Die hybridfähige Regelung gleicht automatisch die Effizienzen beider Technologien ab und wählt je nach Einstellung aus, ob die Wärme konventionell oder regenerativ bereitgestellt wird. Somit ist zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, dass immer der effizienteste Energieerzeuger den Bedarf abdeckt.

Praktisch ist, dass Sie die gesamte Hybridanlage komfortabel bedienen können über ein Touch-Display. So lassen sich im Handumdrehen individuelle Temperatureinstellungen und Abwesenheitszeiten einstellen. Über die Bosch HomeCom Easy App ist eine Fernsteuerung der Hybridheizung möglich.
Betriebsweisen der hybriden Heizsysteme von Bosch
Das intelligente Bosch Regelungssystem OptiEnergy ermöglicht zwei Betriebsarten:
- Kosten-optimiert
Abhängig von den eingegebenen Energiepreisen wird immer die günstigste Heizungsart verwendet. Dabei wird der COP, die Leistungszahl der Wärmepumpe, mit dem Verhältnis von Strom zu Gaspreis verglichen. Liegt der Wert über diesem Verhältnis, arbeiten die Energiequellen bivalent-parallel zueinander.


- Wärmepumpen-optimiert
Anhand der aktuellen Außentemperatur und dem Bivalenzpunkt wird entschieden, ob die Wärmepumpe die Heizarbeit allein verrichtet oder ob der konventionelle Wärmeerzeuger zugeschaltet wird. Das garantiert eine größtmögliche CO-Einsparung des Gesamtsystems.


Bei einer hybriden Wärmepumpe wird der Bivalenzpunkt berücksichtigt, um zu entscheiden, welche Energiequelle effizienter ist, um die Heizleistung zu erbringen. Liegt die Außentemperatur über dem Dimensionierungspunkt, arbeitet die Luftwärmepumpe im wirtschaftlichen Leistungsbereich und wird bevorzugt eingesetzt. Liegt die Temperatur unterhalb des Bivalenzpunktes, wird der konventionelle Energieträger eingeschaltet.
"Der Vorteil einer Hybrid-Wärmepumpen-Konfiguration ist, dass je nach Regelungsstrategie vor allem der regenerative Wärmeerzeuger die Wärme bereitstellt und das Gas-Brennwertgerät nur in Spitzenzeiten dazugeschaltet wird."
Matthias Mayer, Sales Portfolio Management Bosch Home Comfort

Referenzbeispiel: Hybride Heiztechnik smart gesteuert
In diesem 1989 erbauten Einfamilienhaus ermöglicht die Bosch Hybrid-Hydraulikbox eine effiziente Wärmelösung im Gebäudebestand mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe Compress 7400i AW in Kombination mit dem Gas-Brennwertgerät Condens 5300i WMA von Bosch.
Wann lohnt sich eine Hybridheizung?
Die Hybridheizung ist eine flexible und effiziente Heizlösung im Ein- und Mehrfamilienhaus, die sich hervorragend für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden eignet. Hybride Heizlösungen kommen vorwiegend zum Einsatz, um regenerative Komponenten in bestehende Anlagen einzubinden.
Der einfachste Weg zur Hybridanlage: Wenn Ihre bestehende Öl-Gasheizung bereits moderne Brennwerttechnik nutzt und noch über einen längeren Zeitraum effizient arbeiten kann, lohnt es sich, diese weiterhin zu nutzen und eine Wärmepumpe nachrüsten zu lassen.
Für Altbauten ist eine Hybridheizung perfekt geeignet, weil sich das Heizsystem Schritt für Schritt erweitern lässt. Hierfür ist eine gute Planung die Grundlage, damit das Heizsystem optimal funktioniert. Hausbesitzer sollten daher zuerst mit einem Heizungsfachbetrieb oder Energieberater sprechen.
Besonders in Gebäuden, in denen die Heizlast zu hoch ist und eine monovalente Wärmepumpe nicht effizient betrieben werden kann, sind Hybridsysteme sinnvoll. Ob eine Wärmepumpe im Altbau als alleiniger Wärmeerzeuger infrage kommt, hängt von individuellen Voraussetzungen wie dem Dämmstandard, den vorhandenen Heizflächen und einer niedrigen Vorlauftemperatur ab.
Was kostet eine Hybridheizung?
Je nachdem, welche Wärmequellen zum Einsatz kommen sollen, wie groß der Wärmebedarf ist und welcher Gebäudetyp vorliegt, unterscheiden sich die Kosten einer neuen Heizung im Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus. Möchten Sie eine vorhandene Öl- oder Gasheizung zu einer Hybrid-Wärmepumpe erweitern, sollten Sie wissen, dass die Kosten für eine Wärmepumpe stark variieren je Wärmepumpentyp und Erschließungsaufwand der Wärmequelle. Langfristig lässt sich mit einer Hybridanlage, besonders in Kombination mit erneuerbarer Energie, eine erhebliche Einsparung bei den Heizkosten erzielen. Die Anschaffungs- und Installationskosten amortisieren sich im Laufe der Zeit, weil es dafür interessante Förderprogramme gibt.
Werden Hybridheizungen noch gefördert?
Hybridheizungen mit fossilen Brennstoffen, wie die Öl- beziehungsweise Gas-Hybridheizung, werden im Rahmen der BEG nicht mehr gefördert. Allerdings erhalten Sie eine staatliche Förderung für Wärmepumpen, Solaranlagen und andere umweltfreundliche Komponenten, die Teil einer Hybridlösung sein können. Förderfähig ist nur der Erneuerbare-Energien-Anteil innerhalb des Hybridsystems. Bei EE-Hybridheizungen erhalten Sie eine Förderung für die einzelnen Technologien auf Basis erneuerbarer Energiequellen.
Den Antrag auf Fördermittel für eine neue Heizung stellen Sie bei der KfW. Zudem gibt es über das BAFA Zuschüsse für zusätzliche Effizienzmaßnahmen, wie eine Optimierung von bestehenden Heizungsanlagen.


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