
Wärmepumpe für Altbau: Voraussetzung und Kosten
Nicht nur in neuen Gebäuden lohnt sich eine Wärmepumpe. Sie ist auch für den Altbaubereich tauglich, vor allem im Zuge einer umfangreichen Sanierung. Allerdings gibt es einiges zu beachten, damit die Wärmepumpe im Altbau wirtschaftlich und energiesparend arbeitet. Welche Wärmepumpe für den Altbau am besten geeignet ist, erfahren Sie bei Bosch.
Können Wärmepumpen in alten Häusern funktionieren?
Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) führte eine Studie durch, bei der über einen Zeitraum von fünf Jahren der Einsatz von Wärmepumpen in 56 bestehenden Häusern untersucht wurde. Mit dem wegweisenden Ergebnis: Wärmepumpen funktionieren auch in Bestandsgebäuden zuverlässig und sind ökologisch. Das Alter des Gebäudes ist weniger entscheidend als die individuellen Bedingungen.
Grundsätzlich ist das Nachrüsten einer Wärmepumpe in jedem Gebäude möglich. Maßgeblich für einen hohen Wirkungsgrad bei Wärmepumpen ist ein möglichst geringer Temperaturunterschied, also eine hohe Quellentemperatur und niedrige Heizwassertemperatur.
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist unabhängig von der Wärmequelle, nämlich Außenluft, Erdwärme oder Grundwasser, immer gleich: In einem strombetriebenen Kältemittelkreislauf wird die angezapfte Umweltenergie für die Heizung und Warmwasserbereitung nutzbar gemacht. Durch das Verdichten eines Kältemittels wird dessen Temperatur angehoben. Danach überträgt ein Wärmetauscher die Wärmeenergie auf das Heizsystem. Im letzten Schritt kühlt das Kältemittel wieder ab und der Prozess beginnt von vorne.
Moderne Wärmepumpen arbeiten mit dem natürlichen Kältemittel R290, dessen thermodynamische Eigenschaften optimal sind. So meistern Propan-Wärmepumpen hohe Vorlauftemperaturen bis 75 °C, was in älteren Häusern von Vorteil ist.

Voraussetzungen für eine Wärmepumpe im Altbau
- Energetische Gebäudesanierung: Ein guter Dämmstandard der Außenwände, Fenster, Türen und Dachflächen ist essenziell. Der jährliche Wärmebedarfsollte unter 150 kWh/m² liegen.
- Angepasste Warmwasserspeichergröße: Die Größe des Speichers richtet sich nach dem Warmwasserbedarf: Mindestens 180 Liter für 3–4 Personen (Dusche oder Badewanne), 300 Liter für 4–5 Personen (Dusche und Badewanne). Ein Wellnessbereich muss individuell geplant werden.
- Korrekte Heizlastberechnung: Die Heizlast sollte unter 15 kW (Luft-Wasser-Wärmepumpe) beziehungsweise unter 20 kW (Sole-Wasser-Wärmepumpe) liegen. Ist sie höher, sind eine Sanierung oder Hybridlösung erforderlich.
- Modernisierung der Heizflächen: Ideal sind Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen. Bestehende Heizkörper sollten groß genug sein, um mit niedriger Vorlauftemperatur ausreichend Wärme zu liefern.
- Geeignete Aufstellmöglichkeit: Im Außenbereich sollte die Aufstellung mindestens 3 m Abstand zum Nachbarn ermöglichen. Achte auf Lärmschutz: maximal 60 dBA in Wohngebieten.
- Passende Maße im Innenbereich: Für die Wärmepumpentechnik wird genügend Platz benötigt, zum Beispiel für den Warmwasser- und Pufferspeicher. Eine fachgerechte Inneninstallation ist Voraussetzung.
- Niedrige Vorlauftemperatur: Ein Niedertemperatursystem mit Vorlauftemperaturen unter 50 °C erhöht die Effizienz deutlich. Das gelingt durch Flächenheizungen oder vergrößerte Heizkörper.
Fazit: Eine Wärmepumpenheizung ist auch im Altbau möglich – bei guter Dämmung, richtiger Planung und angepasster Technik. Lassen Sie sich von einem Energieberater oder Heizungsfachbetrieb individuell beraten.
In 3 Schritten zur Wärmepumpe im Altbau
Sie planen, eine Wärmepumpe im Bestandsgebäude nachzurüsten? Achten Sie auf diese Schritte:
- Sanierungstand bewerten
- Heizlast durch Fachbetrieb berechnen lassen
- Vorlauftemperatur messen
- Heizflächen optimieren (zum Beispiel auf Fußbodenheizung umrüsten)
- Haushaltsgröße und Komfortwünsche definieren
- Speichergröße entsprechend planen
Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?
Altbauten weisen oft spezifische Herausforderungen auf, wie eine fehlende Dämmung, hohe Vorlauftemperaturen und die Nutzung von Heizkörpern statt Fußbodenheizungen. Doch nicht in jedem Fall ist eine umfassende Sanierung im Vorfeld nötig, um eine Wärmepumpe zu betreiben. Entscheidend ist, dass das gesamte System richtig dimensioniert und optimal geplant ist.
Beispiel 1: Altbau ohne Dämmung
Unter schlechten Bedingungen arbeiten Wärmepumpen nicht effizient und sind oft teurer im Betrieb. Der Sanierungsstandard des Gebäudes ist entscheidend. Wichtig sind gut gedämmte Dachflächen, Fassaden, Fenster und Türen. Selbst kleine energetische Maßnahmen steigern die Effizienz deutlich. In sanierten Gebäuden erreichen Wärmepumpen eine Jahresarbeitszahl von 4,0 oder mehr. In ungedämmten Altbauten liegt die JAZ meist niedriger, wodurch der Stromverbrauch steigt.
Liegt der Energieverbrauch Ihrer Immobilie über 150 kWh pro m² im Jahr, empfiehlt es sich, den Altbau zu modernisieren. Meist liegt der Heizenergiebedarf ohne Maßnahmen zwischen 150 und 300 kWh pro m² im Jahr. Häuser, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 gebaut wurden, profitieren stark von einer energetischen Sanierung. Dadurch lässt sich der Wärmebedarf auf unter 100 kWh pro m² im Jahr senken und die Wärmepumpe effizienter nutzen.
Beispiel 2: Altbau ohne Fußbodenheizung
Das Wärmeverteilsystem muss zur Wärmepumpe im Altbau passen. Eine Fußbodenheizung ist keine Pflicht. Wärmepumpen funktionieren auch mit klassischen Heizkörpern. Eine niedrige Vorlauftemperatur unter 50 °C ist essentiell, da jedes Grad weniger die Effizienz der Wärmepumpe erhöht. Radiatoren sind oft weniger geeignet, da sie über 65 °C benötigen. Bei Einrohrheizungen wird der Einsatz von Wärmepumpen in der Regel nicht empfohlen.
Besonders gut eignen sich große Heizflächen wie Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen. Diese arbeiten mit niedrigen Temperaturen um die 30 °C. Alternativ lassen sich großflächige oder überdimensionierte Heizkörper für Wärmepumpen nutzen. Das ist zwar weniger effizient, dafür kostengünstiger. Ein hydraulischer Abgleich verbessert die Wärmeverteilung im Haus. Verschiedene Systeme sind auch miteinander kombinierbar.
Sind Ihre Heizkörper für Wärmepumpen geeignet? Mit diesem Test finden Sie es heraus: Stellen Sie an einem kühlen Wintertag Ihre Vorlauftemperatur auf maximal 50 °C ein und drehen Sie anschließend Ihre Heizungen auf. Wird es gemütlich warm in Ihren Wohnräumen? Dann sind Ihre Heizkörper höchstwahrscheinlich ausreichend, um den Altbau mit einer Wärmepumpe zu heizen. Bleibt es dagegen kalt, sollten im ersten Schritt die Heizkörper ausgetauscht werden. Ein Heizungsfachmann berät Sie gerne, damit Sie auf der sicheren Seite sind.
Welche Wärmepumpe ist für den Altbau geeignet?
Je nach Gebäudesituation kommen verschiedene Wärmepumpenarten infrage: Während Luftwärmepumpen flexibel in Altbauten einsetzbar sind, benötigen Erdwärmepumpen ausreichend Platz auf dem Grundstück. Hochtemperatur-Wärmepumpen eignen sich speziell für unsanierte Häuser.
Wärmepumpenart | Eignung für Altbauten |
---|---|
Luft-Luft-Wärmepumpe |
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Luft-Wasser-Wärmepumpe |
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Sole-Wasser-Wärmepumpe |
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Wasser-Wasser-Wärmepumpe |
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Hochtemperatur-Wärmepumpe |
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Hybrid-Wärmepumpe |
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Vorteile einer Wärmepumpe im Altbaubereich
Eine Wärmepumpe macht den Haushalt unabhängiger von fossilen Brennstoffen (Öl oder Gas) und den Preisschwankungen.
Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen (Luft, Wasser oder Erdreich) und reduzieren die CO₂-Emissionen.
Staatliche Zuschüsse und regionale Förderungen machen die Investition attraktiver und senken die Kosten.
Was kostet eine Wärmepumpe für den Altbau?
Die gesamten Kosten einer Wärmepumpe für die Anschaffung und Installation sind teurer als bei herkömmlichen Heizsystemen. Die Preise unterscheiden sich je nach Art der Wärmepumpe, wobei Luftwärmepumpen die günstigste Heizlösung für die Modernisierung sind. Die Kosten einer Erdwärmepumpe sind relativ hoch aufgrund der aufwendigen Erschließung, wobei ene Erdwärmebohrung teurer als das Verlegen von Erdwärmekollektoren ist.
Aufwand und Kosten entstehen im Altbau auch durch erforderliche Modernisierungsmaßnahmen, wie eine Verbesserung der Dämmung und eine Erneuerung des Wärmeverteilsystems. Bei einer Wärmepumpe im Neubau können die idealen Voraussetzungen hingegen von Anfang an berücksichtigt werden.
Bei hochtemperaturfähigen Wärmepumpen entstehen keine Mehrkosten für Sanierungsarbeiten, da ein reiner Austausch des bestehenden Heizkessels möglich ist. Im Fall einer Etagenheizung ist der Umbau zur Zentralheizung mit höheren Kosten verbunden, da das gesamte Rohrsystem erneuert und Altgeräte sowie Leitungen demontiert werden.
Eine Lösung für ein Mehrfamilienhaus, große Wohnkomplexe und Gewerbeimmobilien besteht darin, mehrere Wärmepumpen in Kaskade zu schalten. Dadurch lässt sich die Heizleistung flexibel an den individuellen Bedarf der Bewohner anpassen.
Wärmepumpenlösung | Erwartbare Kosten |
---|---|
Wärmepumpe im Einfamilienhaus (Kosten mit Einbau) | ca. 20.000–40.000 € |
Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus (Kosten mit Einbau) | ca. 60.000–100.000 € |
Luft-Luft-Wärmepumpe (reine Produktkosten) | ca. 8.000–10.000 € |
Luft-Wasser-Wärmepumpe (reine Produktkosten) | ca. 14.000–19.000 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe (reine Produktkosten) | ca. 18.000 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe (reine Produktkosten) | ca. 19.000–20.000 € |
Unverbindliche Preisempfehlung vom Hersteller
Altbauanpassungen | Zusatzkosten (Richtwerte) |
---|---|
Dämmung | ca. 25–250 € pro m² (je nach Umfang der Maßnahmen für Fassade, Dach, Fenster) |
Hydraulischer Abgleich | ca. 500–1.500 € |
Austausch von Heizkörpern | ca. 100–500 € pro Heizkörper |
Installation eines Pufferspeichers | ca. 1.000–4.000 € |
Bei den Angaben handelt es sich um Richtwerte
Hohe Förderung im Altbau senkt Kosten
Der Einbau einer Wärmepumpe wird staatlich gefördert. Besonders beim Heizungstausch in Altbauten profitieren Sie davon. Nach Abzug der Förderung für Wärmepumpen liegen die Investitionskosten 30 bis 70 Prozent niedriger! Beispielsweise beträgt bei einem Kaufpreis von 40.000 Euro der Eigenanteil zwischen 12.000 und 28.000 Euro, abhängig von der genauen Förderhöhe.
Sie beantragen den Zuschuss für eine neue Wärmepumpenheizung vor Beginn der Bauarbeiten bei der KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zusätzliche Effizienzmaßnahmen an Gebäude oder Heizsystem bezuschusst das BAFA, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Altbau
Die Betriebskosten von Wärmepumpen ergeben sich direkt durch den verbrauchten Strom. Wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe für alte Gebäude ausfällt, hängt stark von der Gebäudedämmung, der Heizlast und der Vorlauftemperatur ab. Eine Wärmepumpe benötigt nur 1 kWh Strom, um durchschnittlich 3 bis 4 kWh Wärme zu erzeugen. Die Effizienz im Anlagenbetrieb spiegelt sich in der Jahresarbeitszahl wieder. In unsanierten Altbauten sinkt die JAZ durch hohe Systemstemperaturen und Wärmeverluste. Das Ziel sollte eine JAZ von mindestens 3,0 sein für akzeptable Stromkosten beim Heizen mit einer Wärmepumpe im Altbau.
Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist einfach nachgerüstet im Altbau und senkt die laufenden Kosten für warmes Wasser nachhaltig. Warmwasser-Wärmepumpen dienen speziell der Warmwasserbereitung und nutzen dafür die thermische Energie aus der Raumluft, Außenluft oder Abluft des Gebäudes.
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FAQ zum Thema Wärmepumpe für Altbau
Wie viel kW Heizleistung pro m² Altbau mit Wärmepumpe?
Warum keine Wärmepumpe im Altbau einsetzen?
Eignet sich eine Wärmepumpe zur Innenaufstellung im Altbau?